Status Quo: Wo die Industrie heute steht
In vielen technischen Branchen dominieren nach wie vor homogene Teams. Das zeigt sich besonders in der Schüttgut-, Prozessautomatisierungs- und Recyclingindustrie, wo Fachkräfte oft einen ähnlichen beruflichen oder kulturellen Hintergrund haben. Gleichzeitig steigen die Herausforderungen:
- Fachkräftemangel: Unternehmen suchen händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs.
- Digitalisierung & Automatisierung: Neue Technologien erfordern neue Kompetenzen und Denkweisen.
- Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft: Die Industrie steht unter Druck, ressourcenschonender und effizienter zu produzieren.
Hier wird deutlich: Vielfalt ist keine Frage der Moral, sondern ein Hebel für Resilienz und Innovation.
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Kernthemen aus dem Podcast
Diversität als Innovationstreiber
Unterschiedliche Perspektiven in Teams führen nachweislich zu besseren Entscheidungen, schnelleren Problemlösungen und innovativeren Ansätzen. Genau das betonte auch Fabienne Braun-Haffani:
„Wenn Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen zusammenarbeiten, entstehen ganz neue Ideen. Innovation lebt von Vielfalt – ohne sie bleibt man schnell in alten Mustern stecken.“
Für die Schüttgut- und Recyclingtechnik bedeutet das: Nur wer verschiedene Sichtweisen einbezieht, kann komplexe Herausforderungen wie Materialeffizienz, Automatisierung oder Recyclingquoten nachhaltig lösen.
Missverständnisse und Vorbehalte
Ein häufiges Vorurteil: Diversität koste Unternehmen vor allem Zeit und Geld. In Wahrheit zeigen Studien, dass diverse Teams bis zu 35 % innovativer und produktiver sind. Sie eröffnen neue Marktchancen, steigern die Arbeitgeberattraktivität und verbessern die Teamdynamik.
Fabienne Braun-Haffani betonte dazu im Gespräch:
„Vielfalt bringt einen klaren Mehrwert – wirtschaftlich, kulturell UND menschlich. Wer glaubt, Diversität sei nur ein Feelgood-Thema, hat die Komplexität und den Business Case noch nicht verstanden.“
Gerade in technisch geprägten Industrien gilt es, diese Missverständnisse aufzubrechen und Vielfalt als Business Case zu begreifen – nicht als „weiches Thema“.
Praktische Umsetzung – auch für KMU
Nicht nur Großkonzerne können Diversity-Strategien erfolgreich implementieren. Auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von einfachen Maßnahmen, Fabienne Braun-Haffani
empfiehlt insbesondere:
- Bewusstseinsbildung: Schulungen zu „Unconscious Bias“ für Führungskräfte und Teams.
- Recruiting erweitern: Bewerberpools gezielt diversifizieren.
- Inklusive Unternehmenskultur: Räume schaffen, in denen unterschiedliche Stimmen gehört werden.
Schon diese Schritte können die Innovationsfähigkeit spürbar steigern.
„Man muss nicht mit großen Programmen starten. Schon kleine
Schritte – etwa ein bewusstes Umdenken im Recruiting oder ein offener Dialog im
Team – machen einen spürbaren Unterschied.“
Handlungsempfehlungen für die Industrie
Unternehmen der Schüttgut-, Recycling- und Prozessindustrie sollten Diversität strategisch als Teil ihrer Unternehmensentwicklung betrachten. Entscheidend ist dabei:
Klare Ziele definieren: Diversitätsziele müssen mit Unternehmenszielen wie Fachkräftesicherung, Innovationssteigerung oder nachhaltigem Wachstum verknüpft werden.
Prozesse anpassen: Von der Teamzusammensetzung über die Führungskultur bis hin zum Wissensmanagement müssen Strukturen Vielfalt ermöglichen.
Langfristig denken: Diversität ist kein kurzfristiges Projekt, sondern eine kontinuierliche Transformation, die Organisationen zukunftsfähig macht.
Und ganz wichtig: Die Mitarbeitenden mitnehmen. Dazu gehört die Sensibilisierung ebenso wie die Kommunikation. Die Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle, ob Mitarbeitende sich transparent informiert und abgeholt fühlen und somit eine Akzeptanz für die Themen gefördert wird.
Fazit: Zwischen Regulierung, Technik und Realität
Diversität in der Industrie ist weit mehr als ein gesellschaftliches Schlagwort. Sie ist die Basis, um die Herausforderungen der Zukunft – vom Fachkräftemangel bis zur Kreislaufwirtschaft – erfolgreich zu meistern.
Unternehmen, die Vielfalt aktiv fördern, sichern sich nicht nur Zugang zu neuen Talenten, sondern steigern auch ihre Innovationsfähigkeit, Flexibilität und Resilienz. Für die Schüttgut-, Recycling- und Prozessautomatisierungsbranche ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
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Aktualisiert am 18.09.2025
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