SOLIDS InnovationCenter
Hier finden Sie das Vortragsprogramm des SOLIDS InnovationCenter in Halle 4! Das InnovationCenter ist die Bühne für hochkarätig besetzte Vortragsreihen anerkannter Expertinnen und Experten. Fachbesucher erhalten hier aktuelle Einblicke in Forschung, Entwicklung und zukünftige Trends der Branche.
Mittwoch, 18.03.2026
SOLIDS InnovationCenter, Halle 4
Vormittagsprogramm folgt in Kürze
10.00 – 10.30 Uhr
Potenziale einer Funkenlöschanlage durch intelligente Sensorik
Die Kombination aus Funkenmeldern und Löschautomatiken wird seit fünf Jahrzehnten erfolgreich zur sicheren Detektion und effizienten Eliminierung von hochmobilen Zündquellen zum Beispiel in der pneumatischen Förderung eingesetzt und hat seitdem unzählige Industrieanlagen und Menschenleben vor Brand- und Explosionsereignissen geschützt. In vielen Industriezweigen wie der Holzverarbeitung, der Recyclingindustrie, der Lebens- und Futtermittelproduktion, der Kunststoff- oder Metallverarbeitung fallen brennbare Stäube oder Schüttgüter an. Bei der Verarbeitung können zum Beispiel durch Reibungswärme potenziell gefährliche Zündquellen entstehen. Beim pneumatischen Transport werden diese Zündquellen in andere Produktionsbereiche transportiert und können dort Brände oder sogar Explosionen verursachen. Mittlerweile hat sich das Potenzial der sehr frühen Erkennung von Zündinitialen mittels Funkenlöschanlage, nicht zuletzt durch die immer intelligenter werden Sensortechnologie, in zahlreichen Großindustrie-Anwendungen als Objektschutz etabliert. Dieser Vortrag soll daher nicht nur das Verständnis über die Funktionsweise einer Funkenlöschanlage aufzeigen, sondern insbesondere anhand von Beispielen aus der Praxis die Vielseitigkeit und die Einsatzmöglichkeiten gerade durch die neuen technologischen Entwicklungen im Bereich der Sensorik aufzeigen. Darüber hinaus lehrt der Vortrag Gefahrenquellen in der Schüttgut- sowie Recyclingindustrie zuerkennen und zeigt praxisnah, wie einfache Schutzmaßnahmen ergriffen werden können, die sich binnen eines Wimpernschlags amortisiert haben.
Sprecher:
Robin Lenz
Produktmanagement, GreCon Brandschutz
10.30 – 11.00 Uhr
Explosionsschutz und Sparen – wie passt das zusammen?
Explosionsschutz ist teuer und bringt keinen höheren Output!
Umso wichtiger ist es, nicht nur die Investitionssumme im Blick zu haben, sondern auch die Folgekosten.
Gerade auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Denn Kosten stehen oft in Verbindung mit Austausch von Komponenten oder Ersatzteilen und somit einem Rohstoffverbrauch.
Hier gibt es Möglichkeiten zur Kostenreduzieren beziehungsweise, bei bestehenden Explosionsschutzsystemen, sogar zum Einsparen!
Explosionsschutz und Sparen – das passt!
Sprecher:
Guido Kammerer
Leitung Vertrieb, Qualitätsmanagement, ATEX Explosionsschutz GmbH
11.00 – 11.30 Uhr
Wie man eine Risikobewertung für Staubexplosionen durchführt
Eine Staubexplosion kann in Prozessen auftreten, in denen brennbare Feststoffe gehandhabt, gelagert oder transportiert werden, wenn genügend feine Pulverpartikel in der Luft verteilt werden und eine Zündung mit ausreichender Energie erfolgt. Die Folgen einer Staubexplosion können verheerend sein, denn die rasche Verbrennung von gut vermischten feinen Pulvern und Luft kann schnell einen Druck von bis zu 10 bar oder mehr erzeugen, und die Verbrennungszone kann sich auf andere Prozessbereiche ausbreiten, sofern Staub vorhanden ist und von der Druckwelle vor der Verbrennungszone aufgewirbelt wird.
Um das Risiko und die Gefahr einer industriellen Staubexplosion in den Griff zu bekommen, muss zunächst eine Risikobewertung durchgeführt werden. Ziel dieser Bewertung ist es, Prozessbereiche zu ermitteln, in denen sich genügend Staub mit Luft vermischen kann, die potenziellen Zündquellen in diesen Bereichen zu identifizieren und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer explosiven Staubwolke zusammen mit den wirksamen Zündquellen zu definieren, wobei normale und anormale Betriebsbedingungen sowie die potenziellen Folgen des Auftretens einer Explosion berücksichtigt werden. Der zweite Schritt der Risikobewertung besteht darin, gegebenenfalls Präventiv- und Schutzmaßnahmen zu bestimmen, damit das Explosionsrisiko unter dem von der ATEX-Gesetzgebung geforderten Mindestmaß oder unter anderen niedrigeren Werten bleibt, die von nationalen, sektoralen oder vom Anlagenbetreiber vorgeschrieben werden.
In dieser Sitzung werden Anleitungen und Beispiele für die praktische Durchführung einer Staubexplosionsrisikobewertung gegeben.
Sprecher:
Jim Vingerhoets
Explosion Safety Consultant
Fike Europe
11.30 – 12.00 Uhr
Mit Sicherheit unter Druck - Zwischen Theorie und Praxis in der Explosionsdruckentlastung staubführender Anlagen
Unzählige Anwendungen von Druckentlastungen bei staubführenden Anlagen schützen Unternehmen und Personal vor weitreichenden Gefährdungen – oder sollten sie das und könnten es im Ereignisfall nicht?!
Abweichungen der Theorie im Rahmen der normativen Vorgaben gegenüber der realen Anwendung sind teilweise erschreckend und verheerend. Zu einem Einblick solch lauernden Gefahren und Lerneffekten laden wir Sie herzliche zu dem Vortrag Mit Sicherheit unter Druck – Zwischen Theorie und Praxis in der Explosionsdruckentlastung staubführender Anlagen ein.
Sprecher:
Andre Häger
Sales Executive Explosion Safety
REMBE® GmbH Safety+Control
Pause
Nachmittagsprogramm:
Staubfreisetzung bei der Handhabung von Pulvern, Granulaten, Schüttgütern
Moderation und Diskussionsleitung:
Dr.-Ing. Matthias Kaul
Partner:
Institut für Partikeltechnologie der Bergischen Universität Wuppertal
Beschreibung:
Jede Handhabung von Schüttgütern ist zwangsläufig mit Staubemissionen verbunden, welche neben Gefährdungen für Mensch, Umwelt und Produktionsmittel auch mit Materialverlusten verbunden sein können. Die Charakterisierung steht eng verknüpft mit innovativen Möglichkeiten zur Vermeidung und Verminderung dieser Emissionen im Fokus dieses Vortrags-Panels.
Nachmittagsprogramm
Staubfreisetzung beim Förderbandabwurf verstehen und vermeiden – Vorstellung experimenteller Untersuchungen zur elektrostatisch unterstützten Nassentstaubung
Beschreibung
Beim Förderbandabwurf von Schüttgütern entsteht Staub. Es konnte gezeigt werden, dass bei gleichem Stoff, allein durch Änderung der Partikelgröße, die Staubentstehung an anderer Stelle und in anderer Art abläuft. Art und Ort der Staubentstehung spielen eine entscheidende Rolle bei der Staubbehandlung. Löst sich Staub von größeren Partikeln ab, z.B. beim Aufprall auf die Schüttung, kann dies durch vorherige Benetzung wassersparend vermieden werden. Für Schüttgüter, die als Agglomerate aus feinen Primärpartikeln vorliegen, war die Staubunterdrückung nicht möglich. Es wurde jedoch gezeigt, dass bei einer nachträglichen Abscheidung von luftgetragenem Staub mittels Wassernebel eine deutliche Effizienzsteigerung durch die elektrostatische Aufladung der Tropfen ermöglicht wird.
Sprecherin:
Marcus Weidemann
M.Sc. Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Doktorand Bergische Universität Wuppertal, Institut für Partikeltechnologie
Nachmittagsprogramm
Bestimmung von interpartikulären Haftkräften durch Quantifizierung der Staubungsneigung – eine theoretische Betrachtung
Beschreibung
Die Staubungsneigung von Schüttgütern hängt unter anderem von den wirkenden Haftkräften zwischen den Partikeln des entsprechenden Schüttguts ab. Für die Vorhersage der Staubungsneigung eines Schüttguts ist eine quantitative Bestimmung dieser Haftkräfte somit sinnvoll und relevant. Die Bestimmung dieser Haftkräfte durch direkte Messung ist jedoch aufwendig und nicht trivial. Eine Kombination aus direkter Messung und der quantitativen Bestimmung der Staubungsneigung eines Partikelkollektivs bietet eine alternative Methode zur Bestimmung der Haftkräfte. Der Vortrag stellt das Konzept dieser alternativen Bestimmung dar.
Sprecher:
Felix Belter
M.Sc. Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Bergische Universität Wuppertal, Institut für Partikeltechnologie
Nachmittagsprogramm
Beurteilung des Staubungsverhaltens von Pulvern und Schüttgütern - Grenzen und neue Ansätze
Beschreibung
Die Beurteilung des Staubungsverhaltens von Pulvern und Schüttgütern ist essentieller Bestandteil des Genehmigungsverfahrens beim Umgang mit staubenden Gütern. Neben DIN-genormten Verfahren im Labormaßstab werden vermehrt Lösungen für großvolumige Güter wie Gleisschotter oder Bauschutt benötigt. Im Vortrag werden daher neben den etablierten Verfahren auch neue Ansätze vorgestellt.
Sprecher:
Dr.-Ing. Matthias Kaul
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Bergische Universität Wuppertal, Institut für Partikeltechnologie
13.35 – 13.50 Uhr
Vorhersage von Prozessparametern bei der Extrusion pharmazeutischer Formulierungen
Sprecher:
Steven Meyer
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Technische Universität Dortmund
13.50 – 14.05 Uhr
Prozessdesign der kontinuierlichen Schmelzgranulation
Sprecher:
Dr.-Ing. Jens Bartsch
Akademischer Rat
Technische Universität Dortmund
14.05 – 14.20 Uhr
Herstellung von Faserstoff durch Feuchtextrusion mittels Doppelschneckenextruder
Sprecherin:
Yunwen Liu
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Technische Universität Dortmund
14.20 – 14.35 Uhr
Modellierung der Arzneistoffstabilität in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtegehalt
Sprecher:
Jan Pech
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Technische Universität Dortmund
Invite GmbH
14.35 – 14.50 Uhr
1D Simulation der Partikelabscheidung im Tiefenfilter
Sprecher:
Lukas Wischemann
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Technische Universität Dortmund
Donnerstag, 19.03.2026
SOLIDS InnovationCenter, Halle 4
Vormittagsprogramm:
Wir mischen mit!
Innovative Mischprozesse für Pulver in der Lebensmittelindustrie
Moderation und Diskussionsleitung:
Prof. Rainer Barnekow, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Partner:
Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Beschreibung:
Pulverprozesse in der Lebensmittelproduktion stehen heute im Spannungsfeld zwischen Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Wir mischen mit!“ zeigen wir, wie moderne Mischtechnologien neue Maßstäbe setzen – von der hygienegerechten Konstruktion bis zum vollständig integrierten Prozesskonzept. Zero-Waste-Strategien, multifunktionale Anlagen und flexible Produktions-systeme ermöglichen eine ressourcenschonende und anpassungsfähige Pulververarbeitung, bei der Mischen, Fördern und Dosieren nahtlos ineinandergreifen. Gleichzeitig gewinnen Food-Safety und hygienisches Design zunehmend an Bedeutung, um die hohen Qualitätsstandards der Lebensmittelindustrie sicherzustellen. Mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz eröffnen sich neue Wege in der Rezeptur- und Prozessoptimierung: Datengetriebene Systeme überwachen und steuern Mischvorgänge in Echtzeit, erhöhen die Prozessstabilität und unterstützen die Entwicklung innovativer, nachhaltiger Produkte.
10.00 – 10.30 Uhr
Grundlagen des modernen Feststoffmischens
Das Feststoffmischen ist ein wesentlicher Prozess in vielen Industrien, wie der pharmazeutischen und der Lebensmittelindustrie. Ziel dieses Prozesses ist es, eine homogene Mischung aus verschiedenen festen Komponenten zu erzeugen.
In dieser Präsentation werden die Grundlagen des Mischens, die unterschiedlichen Mischprozesse, relevante Einflussfaktoren sowie die verschiedenen Typen von Feststoffmischern betrachtet. Darüber hinaus werden die Herausforderungen, insbesondere Segregation und Scale-Up, als wichtige Aspekte thematisiert.
Sprecher:
Prof. Rainer Barnekow
Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
10.30 – 11.00 Uhr
Was sollte man bei der Auswahl eines Feststoffmischers beachten
Die Auswahl eines geeigneten Feststoffmischers ist entscheidend für den Erfolg des gewünschten Mischprozess. Dabei müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
In dieser Präsentation werden die wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines Feststoffmischers besprochen. Weitere Überlegungen betreffen die Kapazität des Mischers, die Reinigung und Wartung, die Energieeffizienz und die Anpassungsfähigkeit des Geräts an verschiedene Produktionsbedingungen. Schließlich wird auch auf mögliche Herausforderungen, wie das Risiko der Segregation und die Skalierbarkeit des Mischprozesses, eingegangen.
Sprecher:
Johannes Strunz
Vertrieb, Technische Beratung
Amixon GmbH
11.00 – 11.30 Uhr
Fettcoating von Zucker mittels Feststoffmischer
Das Fettcoating von Zucker ist ein Prozess, der vor allem in der Lebensmittel- und Süßwarenindustrie Anwendung findet. Ziel ist es, Zuckerkristalle gleichmäßig mit einer Fettschicht zu überziehen, um deren Eigenschaften zu verbessern, wie z.B. die Feuchtigkeitsbeständigkeit und die Verarbeitbarkeit.
In dieser Präsentation werden die Grundlagen des Fettcoatings, der Einsatz von Feststoffmischern für diesen Prozess, die relevanten Einflussfaktoren sowie die verschiedenen Mischertypen, die für das Coating geeignet sind, behandelt. Außerdem werden die Herausforderungen des Fettcoatings, insbesondere die Homogenität des Überzugs und die Skalierbarkeit des Prozesses, thematisiert.
Sprecherin:
Elisa Finck
Lebensmitteltechnologin
Glass GmbH & Co. KG
11.30 – 12.00 Uhr
Vermeidung von Staub und Bruch beim Feststoffmischen
Sprecher:
Prof. Rainer Barnekow
Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Pause
Nachmittagsprogramm:
Innovatives Prozess- und Produktdesign: Aktuelle Projekte der Feststoffverfahrenstechnik an der TU Dortmund
Moderation und Diskussionsleitung:
Dr.-Ing. Judith Winck, Akademische Rätin, Technische Universität Dortmund
Partner:
Technische Universität Dortmund, Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen, Feststoffverfahrenstechnik
13.00 – 13.30 Uhr
Der experimentell-numerische Ansatz zur Entwicklung von Staubfreisetzungsformeln für die Beanspruchung von Schüttgütern
Sprecherin:
Nadja Woschny
Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Institut für Partikeltechnologie
Bergische Universität Wuppertal
13.30 – 14.00 Uhr
Staubabscheidung mit elektrostatisch unterstützten Zweistoffdüsen
Staubfreisetzung beim Bandabwurf – Vorstellung experimenteller Untersuchungen im Windkanal
Sprecher:
Marcus Weidemann
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institut für Partikeltechnologie
Bergische Universität Wuppertal
14.00 – 14.30 Uhr
Hochskalierung einer rotierenden Apparatur zur Messung der Staubung großvolumiger Schüttgüter
Sprecher:
Dr.-Ing. Matthias Kaul
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institut für Partikeltechnologie
Bergische Universität Wuppertal